NÖN, Michaela Fleck
Schlicht ist sie, die Kirchenmusik. Prächtig auch. In jedem Fall aber: fromm. Schließlich war der, der unter Österreichs Romantikern am meisten für die Kirche komponiert hat, auch der gläubigste: Anton Bruckner.
Ihm hat NÖs Kirchenmusikfest sein heuriges Eröffnungskonzert gewidmet. Und dazu, neben vier Motetten, zwei Improvisationen, einem Psalm und einem Gebet, Bruckners e-moll-Messe für
St. Pöltens gut gefüllte Domkirche ausgegraben. Höchst ungewöhnlich ist die besetzt. Und höchst stimmig war die umgesetzt - von einem behutsamen Dirigenten (Otto Kargl) und einem Chor (der Domkantorei St. Pölten & der Cappella Nova Graz), der in der Höhe glänzt, im Piano schimmert und auch vor Fortissimo keine Angst hat.
Fazit: Himmlische, irdische, gewaltige und zärtliche Töne, die zu Herzen gehen!